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AutorenbildICH & ICH

Hochsensibilität "HSP"

Aktualisiert: 19. Mai 2023


Hohe ethische Ideale und Zuständigkeitsgefühle


Schlechte Stimmungen, Dissonanzen oder Konflikte im sozialen Gefüge stellen für empathische Hochsensible eine enorme Belastung dar, die sie völlig aus dem Gleichgewicht bringen kann.


Typischerweise fühlen sie sich sofort für die Probleme zuständig und verantwortlich dafür, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln für eine Entschärfung der Situation zu sorgen. Während die meisten anderen Beteiligten entweder wegschauen oder sich opportunistisch mit Gleichgesinnten zusammenschliessen, versuche ich (als HSP) in solchen Fällen Kontakt mit den Konfliktparteien aufzunehmen, alle zu verstehen und sie zur Mitarbeit an einem gemeinsamen Lösungsplan zu bewegen.


Dieses Zuständigkeitsgefühl lässt sich auf hohe ethische Ideale wie Harmonie, Frieden, Gerechtigkeit, Humanität oder Wahrheit zurückführen. Um den Frieden wiederherzustellen, setzen sich die als harmoniesüchtig geltenden Hochsensiblen für eine faire Lösung für alle Betroffenen mit einer gerechten Verteilung der Nutzen und Lasten ein.


Mit Lügen, die sie manchmal wegen der wahrnehmbaren Angst des Gegenübers zu durchschauen vermögen, können sie aber schwer umgehen. Es empört HSP, wenn jemand ihre Bemühungen um Verständnis behindert oder ignoriert, nicht ausreichend kooperiert oder sich der Verantwortung zieht.


All diese engagierten Vermittlungsbemühungen sind nicht nur sehr kräftezehrend, sondern häufig auch undankbar. Denn die Beteiligten wollen das Problem oft lieber unter den Teppich kehren, sich erfreulicheren Dingen zuwenden und schon gar nicht von der eigenen egozentrischen Sichtweise abrücken.


So steht man von aussen gesehen plötzlich als vermeintlicher Streithahn oder Nestbeschmutzer da, der die ganzen Probleme erst eigentlich heraufbeschwört. Nachhaltiger Frieden und ein harmonisches Zusammenleben sind aber ohne Bewältigung der schwelenden Konflikte unmöglich.



Stimmungsschwankungen und Neigung zu Depressionen


Angesichts der höheren Intensität ihrer Gefühle überrascht es nicht, dass Hochsensible häufig hin- und hergerissen sind zwischen Hochstimmungen und Stimmungstiefs: Sie werden mal von euphorischen Gefühlen der Begeisterung über neue Projekte vorangepeitscht und stürzen dann wegen Enttäuschungserlebnissen bei der Realisierung oder radikalen Selbstzweifeln in die tiefsten Niederungen ab und sind am Boden zerstört.


In psychologischen Studien wurde generell eine hohe Korrelation zwischen Hochsensibilität und Ängstlichkeit, Depression und Stress festgestellt, ohne dass allerdings klar wäre, was genau Ursache und Wirkung ist.


HSP sind so auch einer grösseren Anfälligkeit für psychische und psychosomatische Krankheiten. Viele Hochsensible sind im Laufe ihrer Biographie von stressbedingten Problemen wie Depression, Erschöpfung, Burnout, Angststörungen, Schlafstörungen betroffen und ziehen sich viel schneller psychosomatische Beschwerden wie Essstörungen, Tinnitus und Migräne zu.


Dabei scheint das Ausmass an emotionalen Stressreaktionen und den sich infolgedessen entwickelnden psychischen Problemen zusätzlich noch stark von negativen Erfahrungen in der Kindheit abzuhängen. Viele haben schon wegen einer drohenden Überlastung mehr Ängste und machen sich mehr Sorgen.


Hochsensible Menschen verfügen im Allgemeinen über mehr Selbstzweifel und einen geringen Selbstwert, weil sie im sozialen Verlgeich ständig feststellen müssen, dass sie schneller überfordert und deutlich weniger belastbar sind als alle anderen um sie herum.


Ihr Röntgenblick und ihre Emotionsintensität führen dazu, dass sie enttäuschte und ablehnende Reaktionen von Mitmenschen auf ihr Anderssein viel intensiver erleben und sich dadurch leichter verunsichert und gestört fühlen. Bei einigen kommt es infolge des niedrigen Selbstwertes zu einem raschen Wechsel zwischen einem Sich-Geringschätzen und einem Sich-Überschätzen, und einige versinken regelmässig alle paar Jahre in tiefe Verzweiflung und Lebenskrisen.




Meine Lieben, diese Zeilen stammen aus dem Buch von Dagmar Fenner „Hochsensibilität“, welche ich sehr gut nachvollziehen kann.

Ich fühle mich zutiefst verbunden. Aufgrund dessen wollte ich euch diese Zeilen nicht vorenthalten. Für alle meine HSP Freunde – Ihr seid nicht alleine!


Das Leben ist nicht immer einfach als HSP und die oben aufgeführten Themen sind nur ein kleiner Bruchteil davon was uns sonst noch alles "triggert".


Unseren Mitmenschen ist oft gar nicht bewusst, dass es HSP gibt und sie selbst evtl. auch dazu gehören.


Wichtig ist dies zu erkennen und zu akzeptieren.


Vertraue in dich und deine Intuition. Du bist genau richtig so wie du bist!


Oft kann es sein, dass du die Hochsensibilität als Bürde oder gar Fluch siehst.

Dem ist nicht so - die Hochsensibilität ist eine wahre Kraftquelle, wenn man gelernt hat, mit ihr umzugehen.


Lerne deine Grenzen kennen. Lerne dich zu schützen. Lerne dich abzugrenzen. Nimm dir regelmässig genug Zeit für dich selbst. Sei achtsam und im "Hier & Jetzt".


Im Universum gibt es nichts Nutzloses, alles hat einen Sinn.


Denke immer daran: "Wo deine Gaben sind, sind auch deine Aufgaben."


Bleib dir treu und lass deine persönliche Freiheit nicht einschränken, denn du bist die Meisterin - der Meister deines Lebens, niemand anders sonst!



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